Zurück mit Ausrufezeichen
von Johannes Oswald
Grafing – Die Rückkehr in den Spielbetrieb ist den Grafinger Volleyballern geglückt. 48 Tage nach ihrem letzten Auftritt, einem 3:1 gegen den GSVE Delitzsch, besiegten sie im Topspiel der 2. Bundesliga Süd den TV/DJK Hammelburg ebenfalls mit 3:1 Sätzen (19:25, 25:23, 25:18, 25:22). Damit festigte der TSV in der Tabelle seinen dritten Platz und baute den Vorsprung auf den direkten Verfolger aus Unterfranken auf vier Zähler aus.
Grafings Cheftrainer Markus Zymmara war darum nach dem 94-minütigen Duell zufrieden: „Die drei Punkte nehmen wir gerne mit.“ Doch er sah in der Begegnung, angesichts der zuvor guten Leistungen in Testspiel und Training, durchaus noch Luft nach oben. „Es war gut, aber noch nicht alles perfekt.“ Zumal er die personellen Vorteile klar auf TSV-Seiten sah: „Hammelburg war ja nicht in Bestbesetzung da.“ Denn die Gäste waren ohne die Außenangreifer Lorenz Karlitzek, einem Ex-Nationalspieler, und Moritz Rauber angereist.
Auch Grafings Mittelblocker Henning Schulte hatte dieses Plus erkannt. „Das hat uns natürlich etwas in die Karten gespielt. Vor allem im ersten Satz haben sie aber brutal gut aufgeschlagen“, so Schulte. „Ihre zweite Garde musste sich nicht verstecken“, bestätigte Zymmara. Erneut sei es ein Gegner gewesen, der gegen sein Team nichts zu verlieren gehabt und auch so gespielt habe.
Für Schulte war es ein besonderes Duell, schließlich hatte der 28-Jährige die meiste Zeit seiner Volleyball-Karriere eben in Hammelburg verbracht. Aktiv konnte er allerdings nicht eingreifen und saß sicherheitshalber nur als Notnagel auf der Bank. Schulte hatte unter der Vorwoche aufgrund einer leichten Knieverletzung nur mit angezogener Handbremse trainieren können. „Mit dem Knie war ich leider nicht fit genug und von daher bin ich nicht zum Einsatz gekommen.“ Trübsal musste er deswegen aber nicht blasen, denn einerseits: „Wir haben an den nächsten drei Wochenenden sechs Spiele, da werde ich noch genug spielen.“ Andererseits schafften es seine Grafinger Mitspieler auch ohne ihn.
Die Hausherren brauchten nur ihre Zeit, um sich auf die Spielweise des TV einzustellen und „unsere Stärke, den ersten Kontakt“ (Zymmara), zu finden. Sie lagen in Abschnitt eins 9:14 und 12:18 zurück und konnten diesen Rückstand nicht mehr aufholen. „Der Knackpunkt war der zweite Satz“, meinte Schulte. „Wenn wir den auch verlieren, wird es schwer.“ Doch der TSV kämpfte und behielt in den entscheidenden Momenten die Nerven – Ausgleich nach 24 Minuten.
Anfang Oktober beim Hinspiel in Nordbayern hatten sich die Bärenstädter hauchdünn mit 3:2 Sätzen behauptet und ähnliche Schwierigkeiten gehabt. In der Jahnhalle gab es nun nach dem gewonnenen Durchgang kein Halten mehr. „So konnten wir dann bei 1:1 von vorne anfangen“, wusste der angeschlagene Mittelblocker. „Und in den Sätzen drei und vier haben wir es gut runtergespielt.“ Nach einem 25:18 und 25:22 stand der wichtige Grafinger 3:1-Sieg fest.
Der Ex-Hammelburger genoss die Begegnung mit den ehemaligen Kameraden. Der Flachs habe geblüht, verriet Schulte lachend. Vor allem mit TV/DJK-Teammanager Frank Jansen unterhielt er sich vorher länger. „Hinterher ging nicht mehr, sie mussten ja noch nach Hause fahren“– ohne Punkte.
Grafing: Marco Vogel, Florian Krenkel, Schulte, Julius Höfer, Korbinian Hess, Bene Doranth, Thomas Stretz, Felix Broghammer, Dominik Stork, Fabian Wagner, Daniel Kirchner, Michael Zierhut, Benno Voggenreiter, Marvin Primus.