Zurück in die Spur

von Johannes Oswald

"Normalerweise beginnt der Heimspieltag schon Freitagabend mit dem Aufbau und beschäftigt uns dann den ganzen Samstag, da aber die Regionalliga nicht spielt und wir leider auch weiterhin ohne Zuschauer spielen müssen, fängt der Spaß erst Samstagmittag an.", meint Grafings Teammanager Johannes Oswald vor dem Heimspiel gegen Dresden. Neben den klaren Aufgaben für die Spieltagsvorbereitung mitsamt Hallenaufbau und Co haben sich in Grafing einige Rituale eingeschlichen. Auf ein Paar wollen wir heute in bisschen eingehen.

"Meine Marotte ist ein Espresso oder Kaffee mitsamt belegter Semmel, davon muss ich auch immer ein Foto schicken.", meint Oswald. Wenn die Spieler ankommen, geht sich ein Großteil erstmal "warmduschen". Das wurde erst nur bei den langen Auswärtsfahrten gemacht, doch mittlerweile hat sich das durchgesetzt.

Ein Spieler, der nicht genannt werden will, hat noch eine besondere Aufgabe vor dem Spiel. Er muss bei seinem Handyspiel das Dorf schützen. Falls das Spiel nicht gut läuft, werden die Auswechseltafeln umgedreht. Eine besondere Rolle fällt Physiotherapeutin Magdalena Katterloher zu. Ein Spieler, der nicht genannt werden will, bekommt neben der üblichen Behandlung eine Einreibung mit Wärmesalbe. Außerdem bestimmt sie die Sitzreihenfolge auf der Trainerbank, diese Saison verzichtet sie des Öfteren auf ihren Platz, ohne sie ist Grafing bei den Heimspielen noch unbesiegt.

"Die Liste ist sicher nicht vollständig, aber auch heute gehen wir den Spieltag mit voller Konsequenz an.", meint Oswald. Sportlich erwarten die Grafinger ein schweres Spiel. Im Nachholspiel der Hinrunde Ende Januar gab es zwar ein klaren 0:3 Auswärtserfolg, aber das ist trügerisch. Dresden wird aggressiv ins Spiel gehen. "Die haben gegen uns nichts zu verlieren und werden frei aufspielen. Das ist bei einem jungen und hochtalentiertem Team immer gefährlich - wir haben hohen Respekt vor der sehr athletischen Mannschaft. Nach der Niederlage in Freiburg wollen wir eine Reaktion zeigen. Wir haben unter der Woche gut trainiert und gehen hochmotiviert in die Partie.", freut sich Grafings Headcoach Markus Zymmara auf das Heimspiel. Für nach dem Spiel soll sich neben einem kalten Wildbräu ein weiterer Part etablieren. Im internen Trainingsspiel unter der Woche wurde ausgespielt, wer für das Essen nach dem Spiel zuständig ist - vor dem Abbau wollen alle noch gemeinsam essen. Auf ein sehr schönes Ritual freuen sich alle Beteiligten schon wieder: Das Jubeln mit den Fans und das Ausklingenlassen des Heimspiels mit Zuschauern, Freunden und Familie.

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