Meister!

von Johannes Oswald

Gra­fing – Die Vol­ley­bal­ler des TSV Gra­fing sind am Ziel ihrer Wün­sche. Durch einen 3:0-Sieg (29:27, 28:26, 25:13) am letz­ten Spiel­tag beim TV Blie­sen hat sich die Her­ren­mann­schaft um Chef­trai­ner Mar­kus Zym­ma­ra am Sams­tag­abend die Meis­ter­schaft ge­si­chert. Es ist der zwei­te Titel in der Ab­tei­lungs­his­to­rie nach dem Tri­umph von 2018.

Gleich nach­dem ein Blie­se­ner den letz­ten An­griffs­ball ins Aus ge­setzt hatte, be­gann die Party in der Halle des Sport­zen­trums St. Wen­del. Der Druck fiel von allen Spie­lern und mit­ge­reis­ten Be­treu­ern aus der Bä­ren­stadt merk­lich ab. Laut tan­zend im Kreis, wurde der Coup be­ju­belt. Es folg­te die Sie­ger­ze­re­mo­nie durch die Vol­ley­ball-Bun­des­li­ga (VBL). Ka­pi­tän Fa­bi­an Wag­ner nahm zu­erst die Tro­phäe des wert­volls­ten Spie­lers der Sai­son (MvP) ent­ge­gen, nach­dem er 16 Mal diese Aus­zeich­nung nach einer Par­tie (15 Mal in Gold, ein Mal in Sil­ber) er­hal­ten hatte. Als Spie­ler des Spiels wurde in Blie­sen hin­ge­gen auf Gra­fin­ger Seite aber Youngs­ter Mar­vin Pri­mus ge­ehrt.

Nach­dem Bun­des­spiel­wart Ge­rald Kes­sing an Wag­ner den Pokal über­reicht hatte, be­gann die große Party der Spie­ler. Los ging es mit den ob­li­ga­to­ri­schen Meis­ter­fo­tos und dem ers­ten Ge­tränk in der Halle. Da­nach ging es in der Ka­bi­ne und wäh­rend der Bus­fahrt hoch her. „Da ist es rich­tig los­ge­gan­gen“, mein­te Coach Zym­ma­ra glück­lich, der keine De­tails ver­riet und am gest­ri­gen Sonn­tag be­reits nach Spa­ni­en in den Ur­laub flog. „Die Feier war super“, laut und in­ten­siv sei es ge­we­sen.

Er sel­ber war auch in den bei­den hart um­kämp­fen Sät­zen im Saar­land ruhig ge­blie­ben. „Wir haben nicht gut ge­spielt und schon Glück ge­habt.“ In­ner­lich habe es in ihm ge­bro­delt, so Zym­ma­ra. „Wir konn­ten ei­gent­lich nur ver­lie­ren, uns fehl­te an­fangs die Leich­tig­keit.“ Doch seine Trup­pe biss sich durch und wehr­te im ers­ten Durch­gang al­lei­ne ab dem 22:24 fünf Satz­bäl­le ab, um die erste ei­ge­ne Ge­le­gen­heit so­fort mit einem Block von Ju­li­us Höfer und Do­mi­nik Stork zum 29:27 wahr zu neh­men.

In Ab­schnitt zwei wehr­te man gegen tap­fe­re Blie­se­ner Gast­ge­ber zwei Satz­bäl­le ab und nutz­te seine zwei­te Chace, um durch das 28:26 auf 2:0 zu stel­len. Er­neut per Block, dies­mal durch Höfer und Mi­cha­el Zier­hut. Zym­ma­ra: „Die Blie­se­ner haben mutig ge­spielt, viel Auf­schlagd­ruck ge­macht und wir zu viele leich­te Feh­ler.“

 

Meister

Doch nach den glück­li­chen zwei Satz­ge­win­nen fiel auf Gra­fin­ger Seite jeg­li­cher Druck und die Ner­vo­si­tät ab, wäh­rend beim TVB die Kräf­te und der Mut schwan­den. Die Haus­her­ren hät­ten einen Drei-Punk­te-Er­folg ge­braucht, um noch die Klas­se zu hal­ten. Der TSV hatte den qua­li­ta­tiv brei­te­ren Kader zur Hand, konn­te be­lie­big wech­seln und mach­te nach 23 Mi­nu­ten mit dem 25:13 ruck­zuck den De­ckel drauf – das 3:0, der Titel war nach ge­samt 88 Mi­nu­ten ein­ge­tü­tet.

Was kei­ner der Gra­fin­ger rich­tig mit­ge­kriegt hatte: Die Ent­schei­dung um die Krone in der 2. Bun­des­li­ga war schon gut zehn Mi­nu­ten vor dem ei­ge­nen Match­ball ge­fal­len ge­we­sen. Denn Ri­va­le SSC Karls­ru­he lag gegen 19.20 Uhr über­ra­schend in Leip­zig mit 1:2 zu­rück, womit der TSV bei ei­ge­ner 2:0-Füh­rung punk­te­mä­ßig nicht mehr ein­zu­ho­len war. Die Ba­de­ner un­ter­la­gen am Ende sogar 2:3, womit die Zym­ma­ra-For­ma­ti­on mit fünf Punk­ten Vor­sprung den Meis­ter­po­kal in Emp­fang neh­men konn­te. „Von Karls­ru­he hat die Mann­schaft nichts mit­ge­kriegt“, ge­stand Team­ma­na­ger Jo­han­nes Os­wald. „Wir haben vor­her ge­sagt, dass wir nur auf uns schau­en.“ Um ca. 19.30 Uhr war die Blie­se­ner Halle dann für die Gra­fin­ger Meis­ter­tän­ze frei­ge­ge­ben.

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