Grafing schlägt Schwaig - und verliert in Friedrichshafen

von Johannes Oswald

Grafing – Mit einem offenen Schlagabtausch und ständigen Führungswechseln im Tiebreak beschlossen Grafings Bundesliga-Volleyballer am Sonntagabend in Friedrichshafen ein intensives Doppelspiel-Wochenende nach insgesamt neun absolvierten Sätzen binnen 21 Stunden. Dass die letzten und entscheidenden Punkte in der ZF Arena ans Internatsteam des deutschen Rekordmeisters gingen, überraschte zumindest TSV-Coach Alexander Hezareh eher weniger und habe mitnichten konditionelle Ursachen gehabt. „Das haben wir schon vorher verloren, weil wir heute in der Aufschlag-Annahme nicht so gut waren wie gestern und viele leichte Fehler gemacht haben“, so seine Grobanalyse der 2:3 (25:19, 23:25, 21:25, 25:22, 12:15)-Auswärtsniederlage. Die 250 Kilometer lange Anreise hatten die Bärenstädter dabei zu Beginn scheinbar gut weggesteckt. Aus Sicht von Hezareh konnte das 25:19 im ersten Durchgang tatsächlich aber nicht darüber hinwegtäuschen, „dass der Satz lange ausgeglichen und eher zäh war“. Übermäßig viel Kritik wollte Hezareh nicht üben („die Jungs haben kein schlechtes Spiel gemacht“), nur machten die punktuellen Wackler der Gäste in Block und Annahme die befreit aufspielende Talentschmiede der „Häfler“ noch zielstrebiger in ihrem Spiel. „Dann haben uns auch noch ein Libero und zwei wichtige Außenannahmespieler gefehlt und wir haben uns von unseren Aufschlagfehlern runterziehen lassen“, waren sich Hezareh und sein Kapitän Fabian Wagner einig, dass die Stimmung intern an diesem Tag „einfach nicht so gut war“. Vielleicht, weil eben der Vorabend emotional in krassem Gegensatz dazu gestanden und die Erwartungshaltung vor dem Trip nach Baden-Württemberg entsprechend groß gewesen war: Im Spitzenspiel gegen Schwaig lieferten die Grafinger vor 400 Fans in der Jahnsporthalle trotz Startschwierigkeiten eine merklich konzentriertere und konsequentere Vorstellung ab und stürzten den Dauerrivalen vom zweiten Tabellenplatz - 3:1 (17:25, 25:19, 25:21, 25:20). „Als Einheit waren wir da einfach kompakter und die Ersatzspieler engagierter“, so Hezareh. Nach einer erfolgreichen Aufholjagd im zweiten Satz war die Grafinger Brust breit und der Block stark. Neben Zuspieler und MVP Fabian Wagner trumpften Außenspieler Flo Krenkel sowie Rekonvaleszent Thomas Stretz im Mittelblock beim viel umjubelten Heimsieg auf. Mit der Wochenend-Ausbeute von vier Zählern war Alexander Hezareh unterm Strich, gerade im Hinblick auf das Fernduell mit Schwaig um Platz drei, nicht ganz zufrieden: „Ich wollte sechs Punkte haben!“

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