Die Nerven sind noch nicht meisterlich

von Johannes Oswald

Nach langer Auswärtsfahrt kam man ohne Punkte in Grafing an. Alle drei zu vergebenen Punkte blieben in der Leipziger Ernst-Grube-Halle. Der amtierende Meister war in den entscheidenden Situationen abgeklärter und machte die Big-Points. "Ab 20 Punkten verlieren wir die Nerven. Dann kommt auf einmal keine Annahme mehr.", gab Außenangreifer Benno Voggenreiter, der nach dem Spiel zum MVP gewählt wurde, zu Protokoll. 

Im ersten Satz begann Leipzig gut und schnell sah man sich einem 7:13 Rückstand gegenüber, doch mit guten Aufschlägen und sauberer Annahme drehte man das Spiel auf 21:19. Doch dann klappte plötzlich nichts mehr. Sechs Punkte in Folge musste man abgeben, die Annahme war unpräzise, die Passverteilung unglücklich und der Angriff nicht durchschlagskräftig. Alles was vorher gut funktioniert hatte, passte nicht mehr. Nach dieser Ernüchterung startete man gleich gut in den zweiten Satz, das Spiel verlief auf Augenhöhe und auf beiden Seiten gab es sehr gute Aktionen. Erst ein unglaublich langer und intensiver Ballwechsel mit gefühlten zehn Netzüberquerungen wurde zum Big-Point. Am Ende landete der Ball knapp zu Gunsten der Hausherren im "aus". Dann zogen die Leipziger weg und gewannen den Satz verdient (17:25). Im dritten Satz wurde die Block-Feldabwehr noch besser und man übernahm die Kontrolle über das Spiel. Bis 20:16 konnte man sich ein ordentliches Punktepolster erarbeiten, doch dann kamen wieder die Nerven. Über 22:18, 22:20 und 23:23 kam es zum ersten Satzball für Grafing. Die Leipziger wehrten ab und verschlugen ihren Aufschlag. Wieder Satzball Grafing, diesmal versagten die Nerven beim Aufschlag. 25:25 und dann kam die Annahme nicht. Wieder ging der Satz an die erfahreneren Leipziger. "Das Ergebnis ist deutlicher als es das Spiel war, anders als in den Jahren davor hatten wir mehrere Chancen. Jetzt müssen wir konsequent weiterarbeiten und weiter Gas geben. Aus solchen Niederlagen lernt man, die Erfahrung steigt mit jedem Spiel.", meinte Manager Johannes Oswald.

Jetzt stehen erstmal zwei spielfreie Wochenende an, bevor es dann am 15.11. zu Hause gegen das nächste Schwergewicht geht, der GSVE Delitzsch ist zu Gast in Grafing.

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