„Einen Punkt gegen den Tabellenzweiten ist gut, aber der Sieg wäre drin gewesen und so ist die Niederlage extrem ärgerlich. Wir hatten die Chancen und haben sie verpasst. Es hätte heute eine Überraschung geben können, aber es hat nicht sollen sein.“, meint Grafings Manager Johannes Oswald nach der Niederlage gegen den GSVE Delitzsch (25:23, 25:23, 31:33, 16:25, 10:15). Gut 350 Zuschauer haben am Samstag ein hochklassiges Bundesligavolleyballspiel in der Jahnsporthalle erlebt. Trotz einiger personeller Ausfälle haben beide Mannschaften sehr guten Volleyball gezeigt. Delitzsch kam ersatzgeschwächt in die Bärenstadt und auch die personelle Situation bei Grafing ist angespannt. Neben den langwierigen Verletzungen von Richard Hesse und Felix Langer, der immerhin wieder im Kader stand ist am Samstag Simon Gürzing krankheitsbedingt kurzfristig ausgefallen. Ohne Trainingseinheit ist Zuspieler Fabian Wagner ins Spiel gegangen und der angeschlagene Benno Voggenreiter ging gehandicapt in die Partie gegen den Tabellenzweiten. Das Grafing sich nicht verstecken muss und gegen jede Mannschaft punkten kann zeigte sich auch in diesem Spiel. Beide Teams überzeugten mit guter Annahme, tollen Angriffen und vollem Einsatz. Im ersten Durchgang entwickelte sich ein Kopf an Kopf-Rennen. Angepeitscht vom Grafinger Publikum bissen sich beide Teams in die Partie und die Entscheidung fiel erst spät im ersten Satz. Grafing sicherte sich die Zweipunkte-Führung und gewann den Satz mit 25:23. Hatte im ersten Durchgang meist Grafing die Nase vorn, so hielt im zweiten Satz stets die Sachsen die Führung. Doch mit tollen Aktionen und unter großem Jubel erkämpfte sich das Heimteam auch den zweiten Satz mit 25:23. In der Halbzeitpause bekamen die Fans einen tollen Einblick in die Arbeit des Grafinger Jugendorchesters. Die DRUMLINE unter Leitung von Hedwig Gruber zeigte eine beeindruckende Performance. Mit tosendem Applaus und höchster Anerkennung der Leistung der Drumer ging es weiter. Das Volleyballspiel ging mit tollen Ballwechseln und hochklassigen Aktionen weiter. Wieder war es eng und ausgeglichen. Doch der Gipfel der Emotionen und Spannung wurde erreicht als der Satz in die Verlängerung ging. Keine Mannschaft konnte sich absetzen und die Chance zur Entscheidung wurde jeweils mit toller Leistung abgewehrt. Erst bei 31:33 stand der Gewinner des Satzes fest. Delitzsch wehrte die Sensation ab und spielte sich in einen Rausch. Satz vier ging dann deutlich an die Sachsen, die keinen Fehler machten und jede Gelegenheit gegen enttäuschte Grafinger nutzten.

Trotz alledem steht ein Punktgewinn für Grafing zu Buche. „Wir haben auch heute gut gespielt. Es ist natürlich bitter. Am Ende müssen wir die Entscheidung erzwingen, doch die Saison geht weiter und so blicken wir voraus.“, zieht Manager Johannes Oswald einen Strich unter das Spiel. Die Tabellensituation ist weiterhin so, dass Grafing auf einem guten Neunten Platz steht und positiv in die Zukunft schaut. Schon kommenden Samstag kommt es zum nächsten Duell. Grafing ist in dann in Leipzig zu Gast.