Als Meister ins Berufsleben

von Johannes Oswald

„Gehen, wenn es am schönsten ist, …“ unter diesem Motto verabschieden die Grafinger Bundesligavolleyballer derzeit ihre Abgänge. Einer davon ist der langjährige Mittelblocker Christian Seitz. Der frischgebackene Zweitligameister beendet vorerst seine sportliche Karriere beim TSV Grafing. Mit 29 Jahren kann er auf eine beeindruckende Zeit von 18 Jahren Volleyball Grafing zurückblicken: Er war einer der letzten Schüler, die den Gü (Anm. d. Red.: Günter Schmidt, Abteilungsgründer und Ehrenpräsident) im Wahlkurs hatten. In der fünften Klasse wurde er quasi mit dem Grafinger Volleyballvirus infiziert und seitdem hat sich in seinem Leben viel um Volleyball gedreht. Über die Jugendteams ist er mit 15 Jahren in der Herren 3 gelandet. Dort hat er erste Erfahrungen im Herrenbereich gesammelt. 2009 hat ihn Jürgen Pfletschinger in die Herren 2 geholt, dort war er Teil der Aufstiegsmannschaft – innerhalb von drei Jahren wurde aus der Landesliga in die Bayernliga und dann weiter in die Regionalliga aufgestiegen. Mit 23 Jahren hat er das erste Mal in der Zweiten Liga aufgeschlagen und ist seitdem Zweitligaspieler. Die hohe Belastung hat seinen Körper oft an die Grenze gebracht und die ein oder anderen Schmerzen und Verletzungen musste er aushalten. Doch der Einsatz und die Hartnäckigkeit haben sich gelohnt. Er konnte sich in der Zweiten Liga als Mittelblocker etablieren und im letzten Jahr den größtmöglichen Erfolg für einen Amateursportler feiern.

Im Beachvolleyball wird Christian Seitz weiterhin für den TSV Grafing starten und bleibt damit aktives Mitglied der Grafinger Volleyballfamilie. Die Grafinger Verantwortlichen würden sich ein Engagement als Trainer und Betreuer im Jugendbereich wünschen, dazu meint Seitz: „Ich habe in den letzten Jahren viel gelernt und das Volleyball hat mir extrem viel gegeben. Natürlich werde ich Grafing verbunden bleiben, ob und inwieweit ich mich in der Jugend engagieren kann, wird sich zeigen. Jetzt muss ich erstmal den Fokus auf meine berufliche Zukunft legen. Und wer weiß, vielleicht kehre ich auch nochmal als Spieler in die Halle zurück.“

Seine Erfolgsgeschichte ist Ansporn für jeden Jugendspieler – mit Fleiß, Einsatz und Ehrgeiz ist Seitz vom Wahlkurskind zum Meister in der Zweiten Liga geworden. „Chris hinterlässt eine Lücke, die wir kompensieren müssen. Er war in der vergangenen Saison ein Garant im Angriff und einige krachende Blocks sind mir noch gut in Erinnerung. Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute und freue mich, wenn er als Trainingsgast ab und an vorbeischaut.“, Coach Alexander Hezareh will eine etwaige Rückkehr nicht ausschließen, doch erstmal wird Christian Seitz seine Schuhe nur noch zum Hobby schnüren.

Christian Seitz

Foto: Marc Geisler

Zurück